Pancha

Perro de Agua Español


„Siempre alegre“ - immer fröhlich!


… beschreibt so wunderbar das Wesens eines Spanischen Wasserhundes!



PDAE

ESTANDAR F.C.I. Nº 336

Origen: ESPAÑA

Clasificacion F.C.I.: Grupo 8

Sección 3: Perro de Agua








In Deutschland werden Perro de Aqua Español (PDAE) von Insidern (und hier im folgenden) einfach kurz „Perro“ genannt, auch wenn das auf Spanisch einfach nur „Hund“ bedeutet. 😀

Die Rasse ist vom FCI anerkannte; zu deutsch: „Spanischer Wasserhund“. 


Zur F.C.I. Gruppe 8, Sektion 3 (Wasserhunde) gehören sieben Rassen:


  • American Water Spaniel
  • Barbet
  • Cão de Água Português (Portugiesischer Wasserhund)
  • Irish Water Spaniel
  • Lagotto Romagnolo (Italienischer Wasserhund)
  • Perro de Agua Español (Spanischer Wasserhund)
  • Wetterhoun (Friesischer Wasserhund)


Eine genetische Verwandtschaft von beispielsweise italienischen und spanischen Wasserhunden ist aufgrund des äußeren Erscheinungsbilds naheliegend, die Abstammung aber nicht wissenschaftlich belegt. Gerade Lagotti und Perros ähneln sich sehr und sind äußerlich manchmal kaum zu unterscheiden. Angeblich wurden Perros bereits 1000 n.Ch. erwähnt. Die verbriefte Geschichte des Lagotto, die ins 17. Jahrhundert zurückgeht, weist allerdings keine Überschneidungen mit der des Perro auf, ist aber durchaus möglich, wenn man einer Theorie folgt, nach der Perros von den Türken nach Spanien gebracht wurden. Denkbar wäre also, dass auf dem Weg auch in Italien Hunde eingebracht wurden, die sich dann parallel als Lagotti entwickelten.

Perros wurden zu vielfältigen Arbeiten gezüchtet, zum Hüten von Schafen und anderem Kleinvieh, zur Bewachung von Fischerbooten und dem Helfen bei der Vertäuung von Booten oder dem Fischfang, bis hin zu Arbeiten im Bergbau, wo sie durch ihr Bellen die Esel antrieben, die die Loren zogen. Dazu gab es ursprünglich 3 Zuchtlinien. Weil Arbeitshunde für ihre Besitzer einen Wert darstellen und nicht gestohlen werden sollten, wurde den Perros eine Grund-Zurückhaltung vor fremden Menschen angezüchtet. 


Mit der Industrialisierung verloren die Perros als Arbeitshund zunehmend ihren Nutzen (ausgenommen die Hütehunde, besonders in Andalusien). Der PDAE verlor damit an Bedeutung und da die Ausrichtung auf bestimme Rasseeigenschaften damit auch hinfällig wurde, kümmerte man sich folgerichtig nicht mehr so sehr um eine Erhaltung der Rasse mit ihren spezifischen Eigenschaften. Der urtümliche Perro geriet fast in Vergessenheit. In den 1970er Jahren versuchten einige ambitionierte Perro-Liebhaber die Rasse wieder zu etablieren und fanden die meisten verbliebenen „reinrassigen“ Perros in Andalusien, wo sie noch hauptsächlich als Hütehunde eingesetzt waren. Dort begann man mit ca. 40 Hunden wieder den Neuaufbau der Rasse, die dann in Spanien 1986 bereits wieder anerkannt wurde, vom F.C.I. offiziell aber erst 1999. Damit ist der PDAE im Rahmen des F.C.I. also offiziell eine „junge“ Rasse. Zuchtlinien, wie beim ursprünglichen Perro gibt es heute kaum noch. Es dominieren aus vorgenannten Gründen die „Hütehund“-Gene.


Außerhalb Spaniens sind Perros in Europa heute in Skandinavien (insbesondere Finnland und Schweden) bekannter als z.B. in Deutschland, wo Perros noch nicht so verbreitet sind. Aber ihre Beliebtheit steigt hierzulande 😀. Derzeit werden sie aber meist noch mit Pudeln verwechselt 🙁.


Pancha’s Vater „Urno de Sierra Alhamilla“ (Bild links) war Champion of Spain und ist hier als Musterexemplar seiner Gattung abgebildet.


Die Zurückhaltung vor fremden Menschen ist bei unserer Pancha genetisch nicht so ganz durchgekommen: Streicheln lässt sie sich von Fremden zwar nicht gern und weicht zurück, aber Futter nimmt sie von absolut jedem 🤪 (da wäre mehr Zurückhaltung angebracht!).


Eine hervorstechende Eigenschaft von Spanischen Wasserhunden ist die Beziehung zu „ihrem Menschen“. Perros entwickeln ein schier unendliches Vertrauen zu ihrem Menschen und sind dadurch auch überaus anhänglich (was auch nicht ganz unproblematisch sein kann, wie bei unserer Pancha).


Auffällig ist, dass Perros in Spanien fast ausschließlich mit kurzem Stummelschwänzchen gezüchtet werden, bzw. die Schwänze kupiert sind. In Deutschland ist das Kupieren glücklicherweise verboten und ich finde die buschigen Schwänze, die stolz aufrecht und leicht nach vorne eingerollt getragen werden, außerdem sehr schön! Auch sind in Spanien bei Perros langes Fell und Dreadlocks modern (s. oben), was dazu führt, dass man die Perros ein- oder zweimal im Jahr bis auf die Haut schert. Außerhalb Spaniens ist dieser Look weniger oft anzutreffen. In Deutschland haben die Hundefrisöre nicht viel Erfahrung mit Perros, was mitunter zu erstaunlichen Ergebnissen führt. Meine Frau schneidet unserer Pancha deshalb ca. alle 6 bis 8 Wochen mit der Schere selbst. Mit einer Schermaschine und einem Distanzaufsatz hatten wir bislang keinen großen Erfolg, da man durch das lockige Fell (mit Distanzaufsatz) nicht gut durchkommt.

Verhalten / Charakter


  • Sehr intelligent, gelehrig
  • Immer fröhlich
  • Sehr anhänglich an seine „Menschen“, treu
  • Liebt es Aufgaben zu erledigen
  • Sehr agil, liebt outdoor Aktivitäten und Hundesport (z.B. Agility)
  • Hütehund 
  • Familienhund
  • Haart nicht
  • Liebt Wasser (welch‘ Wunder)
  • Mitunter Eigensinnigkeit und „laut“.

„Eigensinnig“ … tja, sagen wir, die sehr intelligenten Perros hinterfragen mitunter ihren Menschen - insbesondere bei Wiederholungen, ob das Kommando jetzt wirklich ernst gemeint war 🤨.

Und „laut“ … nun ja, Mensch oder Tier (friend or foe) werden bei Annäherung an das eigene Grundstück oder Revier, dass der Perro für sich so definiert hat, „angekündigt“. Hütehund eben… 😀


(Laut F.C.I. Standard: Treu, gehorsam, freudig, arbeitswillig, wachsam und sehr ausgeglichen. Lernfähigkeit dank einer auβergewöhnlich guten Auffassungsgabe stark ausgeprägt; unter allen Bedingungen passt er sich jeder Situation an.)


Wer sich intensiver mit der Rasse beschäftigen möchte, dem kann ich nur das Rassebuch von Christina Henne „Der Spanische Wasserhund“ (http://www.buch.spanischer-wasserhund.org) ans Herz legen. Auf dieses Buch stieß ich erst, als Pancha schon fast 4 Jahre alt war. Das war aber nicht nachteilig, da es nämlich zu keiner anderen Entscheidung geführt hätte. Meine Begeisterung für Perros wurde durch die Lektüre nur bestätigt. Das Buch ist auch grundsätzlich für denjenigen sehr zu empfehlen, der sich erst orientiert und noch nicht weiß, ob ein Perro zu einem selbst oder der eigenen Familie passt. In meinem Fall finde ich Pancha sprichwörtlich auf fast jeder Seite dieses Buches beschrieben 😀.



Goldene Regeln des Spanischen Wasserhundes



  • Einen Perro zu besitzen, ist ein Lebensstil. Wenn er in dein Leben tritt, wird er es für immer verändern.
  • Ein Perro hat nach 2 Stunden Spiel noch lange nicht genug. Perros sind nur für aktive Menschen geeignet.
  • Einen Perro kannst du nicht einfach erziehen, er muss verstanden und sein Vertrauen erobert werden.
  • Ein Perro ist kein sturer Hund, er ist einfach nur zu klug um ein Schoßhündchen zu sein. Du kannst aus ihm nicht das machen, was du in ihm sehen willst. Er ist so, wie er eben ist - lerne dass zu respektieren!
  • Um zu verhindern, dass ein Perro aus dem Mülleimer frisst, muss der Mülleimer sehr gut verschlossen sein. Perros sind sehr intelligent und geschickt.
  • Ein Perro wird niemals die Einsamkeit lieben. Er bildet eine sehr enge Beziehung zu seinem Menschen und er kann nicht ohne ihn leben.
  • Wenn du einen Perro rufst, kommt er nicht unbedingt sofort … aber wenn du dich von ihm entfernst, kommt er angerannt.
  • Ein Perro ist nicht nur einfach ein Hund, er ist ein treuer und loyaler Freund wie kein zweiter. Er wird für dich ohne zu zögern sein Leben geben und dein Gesicht lecken, wenn du traurig bist.
  • Ein Perro wird immer für alles bereit sein, was er dir vorschlägt.
  • Egal, wie viel Unfug dein Perro macht und er dich bei deinen Nachbarn unbeliebt macht - du kannst nicht anders als ihn zu lieben ... denn er wird immer den zärtlichsten Ausdruck finden, der es dir ermöglicht, ihm zu verzeihen. 
  • Ein Perro ist ein ewiger Welpe, er wird tausend Dinge anstellen und du wirst ihm zweitausend mal verzeihen.
  • Ein Perro ist in der Hundeschule ein Musterschüler - er kann Schule und Alltag voneinander trennen. Was in der Hundeschule einwandfrei klappt muss im Alltag ortsunabhängig nicht unbedingt funktioniert.
  • Ein Perro lernt gerne, aber du darfst es nicht übertreiben. Nach der x-ten Wiederholung im Training schaut er dich nur fragend an „muss das nochmal?“ (Gilt ausdrücklich nicht fürs Spielen 😀)

Pancha de Sierra Alhamilla


Das war das erste Bild von Pancha im Internet, dass unsere Aufmerksamkeit fand. 


Wie es dazu kam: 


Meine Frau Karin und ich wollten Anfang 2017 einen Hund aus dem Tierheim adoptieren. Wir hatten vom Tierheim in Gelnhausen gehört, das alle zu vermittelnden Tiere mit Bild und Geschichte im Internet präsentieren. Also hat Karin mal alles durchgescrollt und blieb bei „Gufy“ hängen, einem (in 2017) 4-jährigen Spanischen Wasserhund-Rüden, der aus einer spanischen Tötungsstation gerettet wurde und auf Vermittlung wartete. Gufy wurde von Karin ausgewählt, weil er „aussieht wie eine Mischung aus Pudel und Schaf“. Das gefiel! 

Dann machten wir uns im Internet über Perros schlau - wobei wir feststellten, dass so viel deutschsprachiges gar nicht angeboten wurde.

Wir fuhren also nach weiteren Recherchen nach Gelnhausen um uns Gufy anzusehen.

Gufy war an dem Tag nicht so gut drauf, weil er gerade kastriert wurde und mit dem für ihn dämlichen Trichter rumlaufen musste. Aber dafür konnte er ja nichts. Im Internet war schon zu lesen, was Gufy so alles gut kann: u.a. sein Revier und vor allem sein Essen verteidigen. Aber die Betreuer sagten uns auch, dass Gufy nicht „so ohne“ ist: Er schnappte schon mal nach einem Betreuer, wenn er keine Lust darauf hast, das Geschirr anzuziehen und hatte wohl mit Männern schlechte Erfahrung in seinem früheren Leben gemacht. „Mit Frauen kommt er ganz gut zurecht und Männer, die er kennt, toleriert er“, wurde uns gesagt. Das war für mich dann aber ein Ausschlusskriterium, so gerne ich Gufy geholfen hätte, aber ich möchte, dass der Hund schwanzwedelnd und freudig erregt auf mich zugeschossen kommt, wenn ich heimkomme und mich nicht nur „toleriert“, weil ich ihm sein Essen hinstelle. Sicher wäre es mit viel Zeit und Liebe, aber vor allem Erfahrung, möglich gewesen, Gufy das Vertrauen in die Menschheit und in „Männer“ wieder zurück zu geben, aber das haben wir uns dann doch nicht zugetraut.


Also leider kein Gufy. Wir schauen natürlich bis heute immer mal wieder auf die Internetseite des Tierheim Gelnhausen, um zu sehen, wie es mit Gufy weitergeht. Im März 2018 - ein Jahr nachdem wir da waren, wurde er aber wohl erfolgreich vermittelt und ist bis heute offenbar immer noch in seiner neuen Familie. Das gönnen wir Gufy von ganzem Herzen!


Jetzt war aber der Wunsch nach einem Spanischen Wasserhund geweckt. Aber woher nehmen? Es gab nur sehr wenige Züchter in Deutschland und die hatten Wartelisten. Zufällig gerieten wir über eine Internet-Seite auf eine Anzeige, dass zwei Spanische Wasserhund Welpen (beides Weibchen in „beige“) aus Spanien nach Deutschland zu vermitteln wären. Sie waren zu dem Zeitpunkt ca. 4 Wochen alt. Es waren „Pancha“ (Bild oben) und ihre Schwester „Pantera“ aus der „Criadero de Sierra Alhamilla“, einer prämierten Zucht in Andalusien, Spanien - heutzutage quasi das Zentrum der Spanischen Wasserhunde 😀. Die beiden Besitzer der Zucht gehören auch zur Gruppe von Perro-Liebhabern, die die Rasse in Spanien wieder etabliert haben. Das haben wir aber erst  später herausgefunden, als wir uns intensiver mit der Geschichte des Perros beschäftigten.


Wir nahmen also Kontakt auf und erhielten daraufhin regelmäßig Fotos und Videos von Pancha. Irgendwann kam natürlich die Frage, ob wir Pancha nun adoptieren möchten. Na ja, was konnten wir da schon noch machen. Nachdem wir über Wochen jeden Tag immer wieder Fotos und Videos (in Dauerschleife) angesehen hatten, war die Frage eigentlich nur noch rhetorisch. Klar würden wir Pancha nehmen!


Ja, ich weiß … immer wieder wird davor gewarnt, Hundewelpen im Internet zu kaufen, weil es mittlerweile so viele schwarze Schafe gibt und etliche unseriöse „Züchter“. Im Sinne der Hunde darf man mit solchen Menschen kein Geschäft machen! D’accord!

Aber all’ unsere Nachforschungen in den sechs Wochen bis zur Entscheidung brachten nur „positive“ Ergebnisse. 

Zwischenzeitlich hatten wir auch alles im Internet auffindbare über die PDAE und ihre Zucht in Spanien und speziell Andalusien gelesen (soweit wir es verstehen konnten). Charakter, Eigenschaften usw. 




Pancha im Alter von 4 Wochen. 

Also:   Pancha!


Wir blieben auch bei ihrem vom Züchter gegebenen Namen, weil sie ja eine echte Spanierin ist und das auch im Namen deutlich sein soll. 

"Pancha" ist ein Spitzname oder eine verkürzte Form des spanischen Namens Francisca. Er leitet sich von dem lateinischen Namen Franciscus ab, der "Franzose" oder "freier Mann" bedeutet. Francisca ist eine weibliche Form des Namens und wird oft zu "Pancha" oder "Panchita" verkürzt. Der Name ist in spanischsprachigen Ländern weit verbreitet und wird oft als Zärtlichkeitsbezeichnung verwendet 🥰.


Pancha reiste am 27. Juni 2017 samt Züchter im Flugzeug nach Frankfurt! Leider waren Karin und ich am Tag der Ankunft so aufgeregt, dass keiner von uns an ein erstes Foto am Flughafen dachte. Das wurde erst Stunden später zu Hause gemacht. Dafür hatte ich auf Flightradar24 ihren Flug verfolgt. Pancha hat einen spanischen EU-Pass und Papiere.


Ich hatte immer den Eindruck, dass Pancha Kommandos schneller lernt, als die anderen Hunde in der Hundeschule. An der Leine gehen, oder bei Fuß … klappte in der Hundeschule auf Anhieb und auch bei Wiederholung: kein Problem. Im richtigen Leben auch kein Problem, aber leider nicht auf Distanz. „Bei Fuß“ gehen kennt sie und macht es auch, aber nur 20 m, dann will sie wieder los. Liegt vielleicht daran, dass wir das in der Hundeschule zunächst auch immer nur 20 m weit geübt haben. „Sitz“ und „Platz“ von Anfang an kein Problem, auch 10-mal hintereinander. Aber zum Training komme ich später nochmal.


Pancha ist immer hungrig. Sie frisst jeden Tag min. 600g Dosenfutter (Terra Canis). Mengenmäßig grenzwertig; aber sie hat dann lange noch nicht genug. Dazu kommen gefühlt kiloweise Leckerchen von VetConcept im Laufe des Tages. Besonders viele staubt sie davon ab, wenn wir in der Hundeschule sind.

Und trotzdem hält sie ihre 15 kg und schlank ist sie außerdem. Für Futter macht sie aber alles. Purzelbäume schlagen würde sie auch, wenn ich ihr es schon hätte beibringen können. Hunde, die so heiß auf Leckerchen sind, sind auch leicht zu konditionieren.


Aber nicht alles ist mit Futter zu erreichen 🥹.

Beispiel: „Alleine bleiben“ (sei es zu Hause oder bei anderen Menschen/Freunden). Wir haben schon im Welpenkurs dem Trainer unsere Vermutung geschildert, dass Pancha „Verlassensängsten“ hat und man sie nicht vor der Bäckerei anbinden kann um sich etwa 3 Meter zu entfernen, hinter die Glastür der Bäckerei, wo Pancha uns noch prima sehen kann - ohne dass sie dermaßen schreit, dass die ganze Stadt geweckt wird. 

Test auf dem Gelände der Hundeschule. Pancha wird an einem Baum festgemacht und soll sich setzen (macht sie natürlich); wir gehen außer Sichtweite, sogar hinter einen Sichtschutz, sodass uns Pancha nicht mehr sehen kann. Was macht Pancha? Nichts! Sitzt da und schaut; kein Mucks. Mehrfach wiederholt – kein Problem. Dann wieder bei der Bäckerei … Riesengeschrei, als ob der arme Hund massakriert würde.


Irgendwann merkten wir, das Pancha gerne Bälle fängt (und zurückbringt). Sie wurde ein richtiger Ball-Junkie. Sie hat dazu ein unheimliches Talent und fängt Bälle am liebsten aus dem Sprung (aber Vorsicht, das sollte man nicht übertreiben). Dann wollte ich ausprobieren, ob sie auch Frisbee spielen würde. Und wie sie das wollte 😀! Aufgrund mangelnder Anleitung versuchte ich zuerst mit Pancha wie mit einem menschlichen Partner zu spielen. Also Pancha in gewissem Abstand absetzen - und ihr dann die Scheibe zuwerfen. Das wollte aber nicht klappen. Sehr schnell kamen wir aber beide dahinter, dass Frisbee Spielen für Hunde so aussieht, dass Hund und Frisbee nebeneinander beim „Werfer“ starten 😀.

Heute ist es so, das sie nach Aufforderung ihren Ball oder die Frisbee zu holen, hektisch nach dem jeweiligen Spielzeug zu suchen beginnt. Wenn sie das gewünschte Spielgerät gefunden hat rennt sie damit zur Tür und wartet ungeduldig, dass es raus geht - und wehe, ich bin nicht schnell genug …😜


Urlaub verbringen wir seit Pancha bei uns lebt nur noch an der Nordseeküste. Es ist ihr jedes mal anzusehen, wie sie sich richtig freut wieder an den Strand zu kommen.


Zur Beschäftigung für Hund und Herrchen gehe ich seit Pancha bei uns ist (mit einer kleinen Pause zwischen Welpen- und Junghundekurs) wöchentlich in die Hundeschule. Seit ich Pensionär bin, mehrfach wöchentlich. In der Hundeschule machen wir „Crossdogging“. Meines Erachtens eine gute Beschäftigung für Kopf und Physis des Hundes. Außerdem verstärkt man die Bindung. Pancha ist immer mit Feuereifer bei der Sache. Sie hat sich dort den zweifelhaften Spitznamen „Fräulein Übereifrig“ eingehandelt.

Zusätzlich sind wir mittlerweile Mitglied im Verein für Polizei- und Schutzhunde (VPS) und gehen dort 4-mal in der Woche zu verschiedenen Aktivitäten. Bekannten erzähle ich gerne, dass Pancha jetzt zum Polizeihund oder Kampfhund ausgebildet wird, was allerdings nur zu Heiterkeit führt … Kampfhund Pancha 😂😂😂.


Obwohl: Perros haben eine ausgezeichnete Nase und werden in der Tat auch als Such-, Spür- und Rettungshunde eingesetzt. 

Die italienischen Wasserhunde, die Lagotti, sind die so genannten „Trüffelhunde“. Witzigerweise habe ich noch von keinem Perro-Trüffelhund gehört.


Im hiesigen VPS (gegründet 1912) werden mittlerweile alle möglichen Aktivitäten für die Mensch /Hund-Teams angeboten, die mit „Polizeiarbeit“ nicht mehr viel zu tun haben 😀. Mit Pancha beschäftige ich mich dort mit Turnierhundesport (THS), Unterordnung (Vorbereitung zur Begleithundeprüfung) und Longieren. THS macht Pancha eindeutig am meisten Spaß - für mich ist es allerdings ziemlich anstrengend (ganz zur (Schaden-)Freude meiner Frau 😰). Ich war nämlich ursprünglich der irrigen Meinung, dass sich beim THS der Hundeführer wie bei Agility quasi nur quer über den Parkour bewegt und dem Hund zeigt, wo es für ihn weitergeht. 

Leider nein … Beim THS laufen je nach Übungsart Hund und Hundeführer parallel über den Parkour vom Starttor zum Zieltor. Schlechtere Zeit zählt 😰.

Bei einigen Übungen müssen Hund und Hundeführer aber parallel über Hindernisse (Stangen) springen. Dabei kommt es auf Synchronität an. Das ist für agile Hunde eine ganz andere Herausforderung.

Das hatte ich mir so nicht vorgestellt - aber es macht trotzdem Spaß (und ich kann die Bewegung eigentlich gut gebrauchen).  Pancha flippt manchmal fast aus, wenn sie den Parkour gerade bewältigt hat, ich noch nach Luft ringe und sie schon wieder für den nächsten Durchgang bereit ist. Dann halte ich sie zurück (müssen eh meist warten, da ja noch andere Teams über den Parkour wollen). Wenn wir dann am Start stehen, ist Pancha absolut angespannt. Wenn ich „Los“ sage, bellt sie einmal kurz vor Erleichterung und rast dann los. Nach den ersten 4 oder 5 Hindernissen schaut sie sich nach mir um - und wartet bis ich sie weiter schicke ... der Border Collie unserer Trainerin rast immer durch bis ins Zieltor und schaut dann mal, wo Frauchen bleibt. 😀

Vor ein paar Tagen hat Pancha nun die Begleithundeprüfung bestanden und mich natürlich stolz gemacht. Sie hat mal wieder bewiesen, dass sie - wie auch immer - in der Lage ist, in „ernsten“ Situationen viel, sagen wir mal „bedächtiger“ zu agieren. Im monate- und wochenlangen Training zuvor hatte Pancha immer einen Aufstand veranstaltet, wenn sie abgelegt alleine bleiben sollte. Ihr Geschrei (in verschiedenen Tonlagen) war dann weithin hörbar und machte sie (zu meinem Leidwesen) ziemlich bekannt. Bei der Begleithundeprüfung muss der Hund nun mal ca. 10 min liegen bleiben, bis der andere Prüfling des Zweier-Team seine Prüfung beendet hat. Davor hatte ich Bammel und nur gehofft, dass es nicht zu einer Disqualifikation kommen würde. Und - es kam nicht dazu! Zunächst dauerte es erstaunlich lange, bis sich Pancha erst leise, dann aber nur moderat laut „zu Wort“ meldete. Zweimal ging sie ins Sitz - konnte von mir auf Entfernung aber wieder ins Platz gebracht werden. Insgesamt gab es dafür mächtig Punktabzug, aber eben keine Disqualifikation. Im Straßenverkehrsteil der Prüfung wird der Hund an einem Zaun oder Pfahl angebunden und muss (wieder allein, Hundeführer geht außer Sicht) Ablenkungen durch Radfahrer, Jogger und andere Hunde gegenüber neutral bleiben. Im Training - immer Geschrei, wenn ich mich von ihr entfernte (wenngleich sie sich nie für die Ablenkung interessierte). In der Prüfung: NIX !?!  Ich konnte es kaum glauben.



 

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