Ein paar Gedanken zu Apples Strategie
Nun ja, die enge Verbindung zwischen Hardware und Software wie bei Apple hat Vor- und Nachteile. Die Vorteile liegen auf der Hand. Die Stabilität eines solchen Systems ist ungleich höher, als beispielsweise bei MS Windows, das sehr heterogen bzw. modular ist bzw. auch sein muss.
Ein Betriebssystem besteht aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Teilen, die zusammenarbeiten müssen, um das gesamte Betriebssystem zu bilden.
• Der Kernel, der die zentralen Funktionen des Betriebssystems ausführt.
• Die Treiber, die die Hardwarekomponenten des Computers steuern.
• Die Anwendungen, die auf dem Betriebssystem ausgeführt werden.
Dazu muss z.B. MS Windows mit allen möglichen Arten und Generationen von Peripheriegerät und Systemen zurecht kommen.
Bei Apple und macOS muss man sich darüber schlicht keine Gedanken machen.
Der Nachteil bei Apple ist, dass es vergleichsweise teuer ist - auch wenn das „Betriebssystem“ sozusagen als kostenfreie Beigabe mit der Hardware kommt. Nicht nur, dass die Geräte von Apple von Hause aus teurer sind als in der Leistung vergleichbare Windows Hardware. Apple will natürlich seine Hardware verkaufen. Dieser Hardware-Verkauf wird durch Betriebssystem Updates angekurbelt. In der Regel unterstützt Apple bei Betriebssystem Updates Geräte nicht mehr, die älter als 8-10 Jahre sind. iPhone Nutzer erleiden ein noch schwereres Schicksal. Neueste iOS Updates sind in 2022 schon für iPhone 7 nicht mehr zu bekommen. Man muss sich mal vor Augen halten, dass diese Geräte zwischen September 2016 und September 2019 für 760€ bis 870€ von Apple verkauft wurden und iOS 16 im September 2022 eingeführt wurde und die iPhones somit 3 Jahre nach Verkaufsende schon nicht mehr mit dem aktuellen Betriebssystem genutzt werden kann. Ich finde - gerade bei diesen Preisen - solche Zeiträume bedenklich kurz! Im Gegensatz dazu haben Nutzer eines Android Smartphones eine deutlich längere Lebensdauer zu erwarten.
Teurere Computer Hardware (insbesondere Desktop Modelle) wird von Apple über einen längeren Zeitraume verkauft - aber…
Mit einem Mac Pro aus dem Jahr 2013 der je nach Ausstattung zwischen 3.000 und 10.000 Euro gekostet hat, kann man das neueste Betriebssystem macOS Ventura nicht mehr nutzen (also ohne von Apple nicht genehmigte Tricks). Apple stellte den Verkauf des zylindrischen Mac Pro erst 2019 ein. In 2022 (wieder nur 3 Jahre) kann man diese Geräte nicht updaten auf das aktuelle Betriebssystem Ventura!?
Immerhin … hätte man sich den Mac Pro gleich in 2013 gekauft, wäre man 9 Jahre up to date gewesen 😂.
Die Strategie von Apple ist so ärgerlich wie nachvollziehbar. Um Ressourcen zu sparen möchte man nicht über längere Zeit zwei verschiedene System-Plattform und Prozessoren - Intel und Apple Silicon, unterstützen. Apple möchte alle User möglichst schnell auf die Seite der Apple Silicon Systeme ziehen, um sich zukünftigen Entwicklungsaufwand zu ersparen. Außerdem bringt Apple fast jedes Jahr neue Modelle auf dem Markt was natürlich bedeutet, das eben diese und alle alten Geräte bei System Weiterentwicklungen berücksichtigt werden müssen. Dieser Prozess könnte gerade in Bezug auf Apple Silicon zukünftig sogar noch schneller ablaufen. iPads sind als nächstes dran. Ärgerlich für den Nutzer, insbesondere weil ein neues Betriebssystem wie zum Beispiel macOS Ventura durchaus auf einem Mac Pro aus 2013 oder einem iMac aus 2009 lauffähig wäre! Aber es ist eben nicht gewollt 🥵. Natürlich muss man sich als Nutzer in einem solchen Fall fragen ob ein Betriebssystem Update funktionsmäßig wirklich so viel bringt, dass dafür neue Hardware angeschafft werden muss. Ansonsten muss man eben bei dem alten Betriebssystem stehen bleiben, aber natürlich der Gefahr ausgesetzt, in absehbarer Zeit auch keine Sicherheitsupdates mehr zu erhalten. Sehr viele Apple Nutzer werden sich neue Hardware kaufen… 🥸. Das sind Apples Premium Kunden 😀.